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ENDOKRINOLOGIE

Die Endokrinologie, die sich mit dem Hormonhaushalt des Pferdes beschäftigt, liegt mir besonders am Herzen. Unsere Pferde werden heutzutage deutlich älter, leider nehmen damit auch Zivilisationskrankheiten zu. Zu den wichtigsten Erkrankungen zählen die Dysfunktion des Hypophysenzwischenlappens (Equines Cushing-Syndrom) und das Equine Metabolische Syndrom.

Dysfunktion des Hypophysenzwischenlappens

Bei älteren Tieren tritt häufig eine Dysfunktion des Hypophysenzwischenlappens (PPID, Equines Cushing-Syndrom) auf, bei der es sich um eine Funktionsstörung der Hirnanhangsdrüse handelt. Die Erkrankung führt zu Gewichts- und Muskulaturverlust, Haarkleidveränderungen, Hufrehe und dem vermehrten Auftreten von sekundären Erkrankungen. Um die Erkrankung diagnostizieren und den Therapieerfolg überprüfen zu können, führe ich vor Ort eine Blutuntersuchung durch. Im Zweifelsfall führe ich weiterführende Laboruntersuchungen durch und fertige Röntgenaufnahmen der Zehe an, um eine Hufrehe auszuschließen. Die medikamentöse Therapie mit Pergolid ist lebenslang erforderlich, ermöglicht betroffenen Pferden jedoch häufig noch Jahre ohne Krankheitssymptome.

Equines Metabolisches Syndrom

Übergewichtige Pferde leiden häufig am Equinen Metabolischen Syndrom (EMS), eine dem Diabetes des Menschen verwandte Erkrankung. Durch verschiedene Tests, z.B. den kombinierten Glukose-Insulin-Toleranz-Test, kann eine Insulinresistenz festgestellt und der Schweregrad der Erkrankung untersucht werden. Eine gefürchtete Komplikation, die abgeklärt werden sollte, ist die Hufrehe des Pferdes. Zusätzlich zu einem empfohlenen Diät- und Bewegungsprogramm bietet sich eine medikamentöse Behandlung der Erkrankung mit Metformin zu behandelnan.

 

Die Endokrinologie umfasst zusätzlich zu den genannten Erkrankungen auch den gesamten Komplex der Wesensveränderungen einer Stute, die folgende Ursachen haben können:

  • Dauerrose
  • polyzystisches Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom, Funktionsstörung der Eierstöcke)
  • anovulatorische Follikel (ausbleibender Eisprung im Zyklus der Stute) mit einhergehender Aggressivität gegenüber Mensch und Pferd
  • tumoröse Entartung der Eierstöcke

 

Durch eine gezielte Hormonbehandlung kann den betroffenen Stuten in vielen Fällen langfristig geholfen werden, sodass aus der „vermeintlichen Zicke“ wieder ein freundliches Reitpferd wird.

Erkrankungen der Schilddrüse und der Nebennieren kommen beim Pferd seltener vor. Blutuntersuchungen und Stimulationstests ermöglichen eine sichere Diagnose, sodass eine zielgerichtete Therapie eingeleitet werdenmöglich ist.

 

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